Die Proben für das Theaterstück „Die Hexe vom grauen Stein“ sind in vollem Gange. Bisher wurden die einzelnen Akte und Szenen immer getrennt voneinander geprobt. Am vergangenen Wochenende gab es für alle Emsemblemitglieder des „Hecketheaters“ zwei intensiv Übungstage, bei denen alle Akte und Szenen des Stücks nacheinander geprobt wurde. Für viele Darsteller war dies eine gute Gelegenheit das Stück als Ganzes zu erleben und die Zusammenhänge zu verstehen. Karin Köhler, Organisatorin und Regisseurin, zeigte sich mit dem Übungswochenende sehr zufrieden. Sobald es die Witterung zulässt, sollen die Proben am Ort der Aufführung stattfinden.
1. Akt: Wie alles begann
Das Stück spielt im Mittelalter in den ehemaligen Dörfern und heutigen Wüstungen Gebertshausen bei Oberkleen und Wertshausen bei Vollnkirchen.
Lerse, die Tochter des Gerichtshofbauern zu Gebertshausen, verliebt sich in den Panduren Jan. Ihr Vater ist gegen diese Bindung mit dem fremden Reitersmann, und da er ihr die Heirat verwehrt brennt sie mit ihm durch.
Jahre später, Jan ist gestorben, kommt Lerse nach Gebertshausen zurück und fordert ihren Erbteil. Der hasserfüllte Vater verweigert dies und jagt sie aus dem Haus. Zu dieser Zeit brennt der Gerichtshof ab und die Mutter stirbt vor Aufregung. Der Vater sieht in seiner Tochter die Brandstifterin und Mörderin.
Darsteller:
Gerichtshofbauer Philipp: Jürgen Friedrich
Lina, Lerses Mutter: Ute Friedrich
Lerse, ihre Tochter: Lea Bernhard, Hannah Friedrich, Katja Friedrich-Vogt
Jan, der Pandur: Jens Friedrich
Seine Kumpanen (Waldemar, Armin, Stefan): Tanja Hirscher, Jenny Brücher, Jessi Brücher
Der graue Emil: Benjamin Lakowsky
Oswin, der Frankensteiner Falkner: Sebastian Rühl
Schultheiß Merten: Thomas Sonntag
Jakob, der Vater von Gerhard: Rainer Schneider
Bauer Gerhard, der Sohn von Jakob: Lasse Nehmer
Bodo, der Narr: Linus Watz
Bäuerinnen von Gebertshausen: Inka Huisgen, Tanja Knorz, Evi Köhler
Bauern von Gebertshausen: Rainer Schindel, Dietmar Friedrich, Udo Pfaff
Dorfbewohner von Gebertshausen: Jessica Rühl mit Kindern
2. Akt: Was Hass und Mißgunst bewirken.
Das ganze Dorf war nun gegen sie – nur Oswin der Falkner der Falkensteiner Lehnsherren hält zu ihr. Die beiden heiraten auf Burg Frankenstein, bekommen ein Kind und kommen als glückliches Paar zurück als die Frankensteiner ganz in der Nähe im Wiesengrund bei Wertshausen ein neues Jagdhaus errichten. Als sich das Glück zum Guten zu wenden scheint, bricht auf der Burg Frankenstein die Pest aus, der alle zum Opfer fallen. Damit entfällt auch der Schutz, den die Frankensteiner Lehnsherren bislang gewährleistet hatten.
Darsteller:
1. Szene:
Anka, Tochter der Brachlandbäuerin: Marla Veit
Brachlandbäuerin, Ankas Mutter: Nicole Sonntag
Linhard, Bruder von Anka: Celia Friedrich
Julia, Schwester von Anka: Lotti Sonntag
2. Szene:
Lerse mit Kind: Laura Timmermann
Gönsebäuerin, Ankas Tante: Steffi Watz
Johann, Knecht: Friedhelm Schreier
3. Akt: Verraten und Verkauft
Der Hass auf Lerse wird von intriganten Dorfbewohnern hochgeschürt und mündet in einem Sturm auf das Jagdhaus. Bei dem Angriff kommen alle Freunde der Lerse und ihr Mann Oswin ums Leben. Sie selbst kann sich mit ihrem Sohn dank der Hilfe der kleinen Anka nach Gönse retten.
Nach kurzer Zeit in Gönse wird sie durch den Junker von Fauerbach gefangen genommen und 30 Jahre eingekerkert. Ihr Sohn soll ins Kloster Rommersdorf kommen.
Darsteller:
1. Szene:
Schultheiß Merten: Thomas Sonntag
Bauer Gerhard: Klaus Friedrich
Binsenlehne: Simone Weimer
Pater Florian, Mönch aus dem Kloster Rommersdorf: Bernd Allendorf
Messdiener: Till Rühl, Jannis Friedrich
2.-4. Szene:
Junker Limpert: Michael Befort
Rote Hanne: Katrin Gundela
Knecht (Torwächter): Karsten Watz
Knecht Ignaz: Dieter Rühl
Bauer Gerhard: Klaus Friedrich
Landsknechte Johann und Friedemann: Gerhard Grimm, Thomas Huisgen
Burgmägde und Burgfrauen: Birgit Friedrich, Sabine Grumbach, Helga Schindel, Ute Schneider, Kirsten Klippert
Junge: Till Rühl, Jannis Friedrich
Folterknecht: Karsten Watz
Lerse: Laura Timmermann
4. Akt: Lerses Rückkehr
30 Jahre später kommt Lerse zurück nach Gebertshausen und versteckt sich am grauen Stein. Dort trifft sie Anka, die ihr erzählt, dass der Gerichtshof wieder aufgebaut wurde und sich zum schönsten und größten Hof entwickelt hat. Der Hass der Dörfer ist auch nach 30 Jahren nicht vergangen. Als das Volk erfährt, dass Lerses Sohn Gerthold der Gerichtshofbauer ist, beschließt man den Gerichtshof erneut niederzubrennen. Doch Lerse kommt ihnen zuvor und legt Gebertshausen in Schutt und Asche. Lerse lebt bis zu ihrem Lebensende in der Höhle im grauen Stein und erfährt, dass in den beiden Dörfern Gebertshausen und Wertshausen die Pest ausgebrochen ist und schon viele Menschen dahin gerafft hat.
Darsteller:
Lerse: Betty Allendorf
Anka: Sina Friedrich
Der neue Schultheiß Mathien aus Gebertshausen: Bernd Scheiter
Gerthold, der freie Gerichtshofbauer: Torben Stamm
Bauer Karl: Christian Schindel
Bauer Fritz: Christian Berger
Bauer Heinrich: Benedikt Reif
Wertshäuser Brandstiftergehilfen: Rainer Schindel, Dietmar Friedrich, Udo Pfaff
Das Drehbuch weicht an manchen Stellen etwas von der Romanvorlage ab. Die Rahmenhandlung entspricht aber der Geschichte, wie Wilhelm Reuter sie in den 1950er Jahren geschrieben hat. Vieles von dem, was in dem Roman beschrieben wird, entspricht tatsächlichen Begebenheiten. So werden Orte wie Wetifa (Oberwetz), Cleehen (Oberkleen) oder Gönse (Langgöns) genannt. Auch die Burg Frankenstein an der Bergstraße gibt es, und tatsächlich gab es auch eine Verbindung in den mittelhessischen Raum. Die Frankensteiner besaßen Ländereien in der Wetterau, sowie einen Hof in Niederkleen. Ebenso die Herren von Eppstein. Auch das Kloster Rommersdorf ist keine literarische Erfindung. Es befindet sich bei Neuwied und ist das Mutterkloster des Klosters Altenberg bei Oberbiel. Aber für die genannten Personen und dafür, dass sich die Geschichte tatsächlich so abgespielt hat, gibt es keine historischen Belege. Ebenso nicht für das im Buch beschriebene Ende von Wertshausen und das Schicksal der verbliebenen Personen. Ähnlich der mündlichen Überlieferung zur Wüstung Wertshausen bricht auch dem Roman zu Folge die Pest aus und rafft die Menschen dahin. Die wenigen verbliebenen Bewohner sahen sich nach neuen Wohnstätten um und zogen nach Wetifa (Oberwetz), Quembach, Cruftilbach (Kröffelbach) und Schwalbach.
Am Ende des 1. Tages bekamen die Darstellerinnen und Darsteller noch Besuch und es wurden Beispielkostüme aus dem Kostümfundus Bonbaden vorgestellt.
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